Das größte Problem für Leute, die Disketten für die Installation von Debian benutzen, scheint die (Un-)Zuverlässigkeit der Floppy-Disks zu sein.
Die Boot-Floppy ist die Floppy, die die größten Probleme macht, weil sie direkt von der Hardware gelesen wird, bevor Linux bootet. Oft liest der Hardwaretreiber nicht so zuverlässig wie der Linux Floppy-Disk-Treiber und könnte einfach ohne jede Fehlermeldung stoppen, wenn er inkorrekte Daten ausliest. Auch die Disketten können fehlerhaft sein, was sich als Flut von »disk I/O error«-Meldungen zeigt.
Wenn Sie mit einer bestimmten Floppy einen Abbruch der Installation haben, sollten Sie als erstes das Floppy-Disk-Image erneut herunterladen und auf eine andere Diskette schreiben. Die alte Disk einfach nur neu zu formatieren, könnte nicht ausreichend sein, selbst wenn das Neuformatieren und Beschreiben scheinbar ohne Fehler funktioniert. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, die Floppy testweise auf einem anderen System zu beschreiben.
Jemand hat uns berichtet, dass er die Images dreimal auf Diskette schreiben musste, bis eine funktionierte, und dann war auch mit der dritten Floppy alles in Ordnung.
Andere Benutzer berichteten, dass einfach das mehrmalige Rebooten mit derselben Floppy im Laufwerk zu einem erfolgreichen Bootvorgang geführt hat. Dies alles ist auf fehlerhafte Hardware oder Firmware-Floppy-Driver zurückzuführen.
Wenn Sie Probleme haben und der Kernel bleibt während des Bootprozesses hängen oder Ihre Peripherie bzw. Laufwerke werden nicht korrekt erkannt, sollten Sie als erstes die Boot-Parameter überprüfen, die in Abschnitt 5.2, „Boot-Parameter“ erläutert werden.
Wenn Sie einen eigenen Kernel booten statt des mit dem Installer
mitgelieferten, stellen Sie sicher, dass CONFIG_DEVFS
in Ihrem Kernel aktiviert ist. Der Installer benötigt
CONFIG_DEVFS
.
Oft können Probleme gelöst werden, indem man Erweiterungen und Peripheriegeräte entfernt und dann erneut bootet. Speziell interne Modems, Soundkarten und Plug-n-Play-Geräte können problematisch sein.
Wenn Sie viel Arbeitsspeicher in Ihrem Rechner installiert haben
(mehr als 512MB) und der Installer hängt, während der Kernel bootet,
müssen Sie möglicherweise ein Boot-Argument angeben, das den Umfang
des Speichers vor dem Kernel verbirgt bzw. limitiert, z.B.
mem=512m
.
Es gibt einige bekannte Installationsprobleme, die gelöst oder vermieden werden können, indem man dem Installer entsprechende Bootparameter mit gibt.
Einige Systeme haben Floppy-Laufwerke mit „invertierten DCLs“.
Wenn Sie Probleme haben, von der Floppy-Disk zu lesen, obwohl Sie wissen,
dass die Disk in Ordnung ist, versuchen Sie den Parameter
floppy=thinkpad
.
Auf einigen System wie dem IBM PS/1 oder ValuePoint (die ST-506-Laufwerkstreiber
haben) werden IDE-Laufwerke unter Umständen nicht korrekt erkannt.
Versuchen Sie es hier zunächst ohne Boot-Parameter und überprüfen Sie,
ob das IDE-Laufwerk richtig erkannt wird. Falls nicht, bestimmen Sie
die Geometrie-Parameter Ihrer Festplatte (Zylinder, Köpfe und Sektoren)
und nutzen Sie das Boot-Argument
hd=
.
Zylinder
,Köpfe
,Sektoren
Wenn Sie eine sehr alte Maschine haben und der Kernel nach der Meldung
Checking 'hlt' instruction...
hängt,
versuchen Sie es mit dem Boot-Argument no-hlt
,
das diesen Test deaktiviert.
Wenn Ihr Bildschirm ein eigenartiges Bild zeigt, während der Kernel bootet,
z.B. komplett weiß, komplett schwarz oder farbiger Pixelmüll, enthält
Ihr Rechner möglicherweise eine problematische Grafikkarte, die nicht
ordnungsgemäß in den Framebuffer-Modus schaltet. Sie können dann den
Boot-Parameter debian-installer/framebuffer=false
oder video=vga16:off
benutzen, um den Framebuffer
auf der Konsole zu deaktivieren. In diesem Fall steht aufgrund von
eingeschränkter Konsolenfunktionalität nur die englische
Sprache zur Verfügung. Abschnitt 5.2, „Boot-Parameter“ enthält Details zu
diesem Thema.
Einige Laptop-Modelle von Dell sind bekannt dafür, dass Sie sich aufhängen,
wenn die PCMCIA-Geräteerkennung versucht, bestimmte Hardwareadressen
abzufragen. Andere Modelle können ähnliche Symptome zeigen. Wenn Ihnen solche
Probleme unter kommen und Sie kein PCMCIA-Gerät während der Installation
benötigen, können Sie PCMCIA komplett deaktivieren, indem Sie den
Boot-Parameter hw-detect/start_pcmcia=false
benutzen. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie PCMCIA so
konfigurieren, dass der problematische Adressbereich ausgeschlossen wird.
Alternativ können Sie den Installer im Experten-Modus booten.
Sie werden dann aufgefordert, die Ressourcenbereiche einzugeben,
die Ihre Hardware benötigt. Ein Beispiel: wenn Sie einen der oben
erwähnten Dell-Laptops besitzen, sollten Sie hier
exclude port 0x800-0x8ff
eingeben.
Im Kapitel
„System resource settings“ des PCMCIA-HowTos gibt es eine
Liste mit einigen allgemeinen Angaben über Ressourcenbereiche.
Beachten Sie, dass Sie alle eventuell vorhandenen Kommata weglassen müssen, wenn Sie
Angaben von dieser Quelle in den Installer eingeben.
Der Kernel versucht normalerweise, die USB-Module und die USB-Tastatur-Treiber
zu laden, um einige nicht standardkonforme USB-Tastaturen unterstützen zu können.
Allerdings gibt es einige gestörte USB-Systeme, bei denen sich der Treiber während
des Ladens aufhängt. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, ist, den USB-Controller
im BIOS des Mainboards zu deaktivieren. Ein anderer Weg wäre,
den Parameter debian-installer/probe/usb=false
am Boot-Prompt einzugeben; dies verhindert, dass die Module geladen werden.
Während des Boot-Prozesses können Sie viele Meldungen der Form
can't find
oder something
,
something
not presentcan't initialize
oder sogar something
this driver release depends
on
sehen.
Die meisten dieser Meldungen sind harmlos. Sie erscheinen, weil der
Kernel des Installationssystems gebaut wurde, um auf vielen Maschinen
mit viel verschiedener Hardware zu funktionieren. Wahrscheinlich wird
kein Rechner alle möglichen Peripheriegeräte beinhalten, deswegen
wird das Betriebssystem wohl immer etwas zu beklagen haben, wenn es
Peripherie sucht, die Sie nicht besitzen. Sie werden vielleicht auch feststellen, dass
das System für eine Weile pausiert. Dies kommt vor, wenn es auf die
Antwort eines Gerätes wartet, das in Ihrem System nicht vorhanden ist.
Wenn Sie meinen, dass die Zeit zum Booten des Systems unakzeptabel lang
ist, können Sie später einen eigenen, maßgeschneiderten Kernel erstellen
(siehe auch Abschnitt 8.5, „Einen neuen Kernel kompilieren“).
something
Wenn Sie zwar die anfängliche Boot-Phase hinter sich bringen, aber die Installation nicht abschließen können, kann die Auswahl des Eintrags „Debug-Logs speichern“ hilfreich sein. System-Fehlermeldungen und Konfigurationsdaten werden dabei auf eine vom Benutzer bereitgestellte Floppy-Disk kopiert. Diese Informationen können Hinweise darauf geben, was schief gelaufen ist und wie man dies beheben kann. Wenn Sie einen Fehlerbericht einschicken, sollten Sie diese Informationen dem Bericht beilegen.
Andere sachdienliche Installationsmeldungen findet man während der
Installation in /var/log/
und, nachdem das neu installierte
System gebootet wurde, in /var/log/debian-installer/
.
Wenn Sie immer noch Probleme haben, senden Sie uns einen Installationsbericht (in englischer Sprache bitte). Wir bitten ebenfalls darum, uns Berichte schicken, wenn die Installation erfolgreich war, so dass wir so viele Informationen wie möglich über die riesige Zahl von Hardwarekonfigurationen bekommen.
Nutzen Sie bitte diese Vorlage, um Installationsberichte zu verfassen,
und schicken Sie ihn als Fehlerbericht gegen das Pseudo-Paket
installation-reports
ein, indem Sie ihn an
<submit@bugs.debian.org>
senden.
Package: installation-reports Boot method: <How did you boot the installer? CD? floppy? network?> Image version: <Fill in date and from where you got the image> Date: <Date and time of the install> Machine: <Description of machine (eg, IBM Thinkpad R32)> Processor: Memory: Partitions: <df -Tl will do; the raw partition table is preferred> Output of lspci and lspci -n: Base System Installation Checklist: [O] = OK, [E] = Error (please elaborate below), [ ] = didn't try it Initial boot worked: [ ] Configure network HW: [ ] Config network: [ ] Detect CD: [ ] Load installer modules: [ ] Detect hard drives: [ ] Partition hard drives: [ ] Create file systems: [ ] Mount partitions: [ ] Install base system: [ ] Install boot loader: [ ] Reboot: [ ] Comments/Problems: <Description of the install, in prose, and any thoughts, comments and ideas you had during the initial install.>
Beschreiben Sie in dem Bericht, was das Problem ist (inklusive der letzten sichtbaren Kernelmeldungen, falls der Kernel sich aufgehangen hat). Beschreiben Sie die Schritte, die Sie durchgeführt haben und die das System in den problematischen Zustand gebracht haben.