Um den USB-Stick vorzubereiten, benötigen Sie ein System, auf dem
GNU/Linux bereits läuft und das USB unterstützt. Stellen Sie sicher,
dass das usb-storage-Kernelmodul geladen ist
(modprobe usb-storage
) und versuchen Sie herauszufinden,
welches SCSI-Gerät dem USB-Stick zugewiesen wurde (in diesem Beispiel
benutzen wir /dev/sda
). Um den Stick zu beschreiben,
müssen Sie eventuell noch den Schreibschutz-Schalter ausschalten.
Beachten Sie, dass der USB-Stick mindestens 128 MB groß sein sollte (kleinere Setups sind möglich, wenn Sie sich nach Abschnitt 4.4.2, „Die Dateien kopieren – der flexible Weg“ richten).
Es gibt ein „Alles-in-einem“-Image hd-media/boot.img.gz
,
das alle Dateien des Installers enthält (inklusive des Kernels) wie auch
das SYSLINUX-Programm mit der zugehörigen
Konfigurationsdatei. Sie müssen das Image lediglich direkt auf den USB-Stick
entpacken:
# zcat boot.img.gz > /dev/sda
Durch diese Methode wird alles, was auf dem Gerät gespeichert ist, zerstört. Versichern Sie sich, dass Sie die richtige Gerätebezeichnung für Ihren USB-Stick verwenden.
Danach hängen Sie den USB-Memory-Stick ins Dateisystem ein
(mount
), der jetzt ein FAT-Dateisystem
enthält, und kopieren ein
Debian-„netinst“- oder -„businesscard“-ISO-Image dorthin.
Achten Sie darauf,
dass die Datei auf /dev/sda
/mnt.iso
endet. Hängen Sie den
Stick aus dem Dateisystem aus (umount /mnt
) – Sie
haben es geschafft.
Wenn Sie flexibler sein wollen oder einfach nur wissen möchten, was passiert, sollten Sie die folgende Methode nutzen, um die Dateien auf den Stick zu befördern:
Wir werden hier erläutern, wie Sie den Memory-Stick einrichten, so dass nur die erste Partition genutzt wird statt des kompletten USB-Speichers.
Da die meisten USB-Sticks mit einer einzelnen FAT16-Partition vorkonfiguriert geliefert werden, müssen Sie den Stick möglicherweise nicht neu partitionieren oder formatieren. Falls es trotzdem nötig ist, nutzen Sie cfdisk oder ein anderes Partitionierungs-Werkzeug, um eine FAT16-Partition zu erzeugen und erstellen dann ein Dateisystem, indem Sie Folgendes eingeben:
# mkdosfs /dev/sda1
Achten Sie darauf, dass Sie den richtigen Gerätenamen für den USB-Stick
verwenden. Das Programm mkdosfs ist in dem Debian-Paket
dosfstools
enthalten.
Um den Kernel zu starten, nachdem wir vom USB-Stick gebootet haben, werden wir einen Bootloader auf dem Stick ablegen. Obwohl jeder Bootloader (wie z.B. lilo) funktionieren sollte, wird empfohlen, SYSLINUX zu verwenden, da er eine FAT16-Partition benutzt und über eine Textdatei konfiguriert werden kann. Jedes Betriebssystem, das das FAT-Dateisystem unterstützt, kann verwendet werden, um die Konfiguration des Bootloaders zu verändern.
Um SYSLINUX auf die FAT16-Partition des USB-Sticks zu
befördern, installieren Sie die Pakete syslinux
und
mtools
auf Ihrem System und führen dann aus:
# syslinux /dev/sda1
Hier wieder die Warnung, den richtigen Gerätenamen zu verwenden.
Die Partition darf nicht ins Dateisystem eingehängt sein,
wenn SYSLINUX gestartet wird. Durch diese Prozedur
wird ein Bootsektor auf die Partition geschrieben und die Datei
ldlinux.sys
erstellt, die den Bootloader-Code
enthält.
Hängen Sie die Partition ins Dateisystem ein (mount /dev/sda1 /mnt
)
und kopieren Sie die folgenden Dateien vom Debian-Archiv auf den Stick:
vmlinuz
(Kernel-Binär-Datei)
initrd.gz
(Initial-RAM-Disk-Image)
syslinux.cfg
(SYSLINUX-Konfigurationsdatei)
Optionale Kernel-Module
Wenn Sie die Dateien umbenennen möchten, beachten Sie, dass SYSLINUX nur Dateinamen nach dem DOS-(8.3)Format verarbeiten kann.
Die Konfigurationsdatei syslinux.cfg
sollte die
folgenden zwei Zeilen enthalten:
default vmlinuz append initrd=initrd.gz ramdisk_size=12000 root=/dev/ram rw
Beachten Sie bitte, dass der Wert für den Parameter ramdisk_size
abhängig von dem Image, das Sie booten, evtl. noch erhöht werden muss.
Falls der Systemstart fehlschlägt, versuchen Sie,
devfs=mount,dall
zur „append“-Zeile
hinzuzufügen.
Jetzt sollten Sie ein Debian-ISO-Image („businesscard“,
„netinst“ oder
sogar ein Komplett-Image) auf den Stick laden (wählen Sie eines, das
auch auf den Stick passt). Der Dateiname des Images muss auf
.iso
enden.
Wenn Sie per Netzwerk booten möchten, ohne ein ISO-Image zu nutzen,
können Sie natürlich den vorigen Schritt überspringen. Sie müssen
dabei außerdem die Initial RAM-Disk aus dem Verzeichnis
netboot
verwenden statt aus
hd-media
, da hd-media/initrd.gz
keine Netzwerkunterstützung hat.
Wenn Sie dies erledigt haben, hängen Sie den USB-Memory-Stick aus dem
Dateisystem aus (umount /mnt
) und aktivieren
den Schreibschutz.